Anhörungsphase im Dialogprozess zur Medizinkonzeption 2030 abgeschlossen
Nach der Vorstellung des Fachgutachtens zur Medizinkonzeption 2030 hat der Klinikverbund Südwest (KVSW) einen umfangreichen Dialog- und Einbindungsprozess gestartet. Bis zum 30.09.2023 waren interne und externe Interessengruppen eingeladen, ihre Stellungnahmen und Anregungen zur Medizinkonzeption einzureichen. In diesem Zeitraum sind 33 schriftliche Stellungnahmen sowie zahlreiche Fragen eingegangen. Parallel hat der Klinikverbund bereits zirka 50 Gesprächstermine mit Interessenvertretern, Betroffenen und Kooperationspartnern geführt, um die Planungen der Medizinkonzeption 2030 zu erklären und Anregungen aufzunehmen. Unter anderem fanden Gespräche mit Hebammenvertreterinnen, Ärztevertretenden, Schwesternschaft, Seniorenräten, Rettungsdiensten, Fördervereinen, internen Fachzentren, externen Fachexperten sowie politischen Entscheidungsträgern statt. Weitere Termine folgen in den kommenden Tagen und Wochen, wie auch die öffentlichen Informationsveranstaltungen am kommenden Freitag und Montag in Calw und Nagold.
„Wir sind dankbar für die konstruktiven Anregungen, die wir aus den vielen Gesprächsterminen und Stellungnahmen gewonnen haben. Diese werden so weit als möglich und wirtschaftlich vertretbar in den endgültigen Entwurf des Medizinkonzepts 2030 einfließen. Wir setzen uns im Dialog mit lokalpolitischen Interessen auseinander und wollen möglichst viele Menschen auf den eingeschlagenen Weg mitnehmen. Dabei muss aber eine tragfähige Entwicklung für die Zukunft im Vordergrund stehen und die verbundweite Perspektive; den Status Quo muss man bereit sein zu überwinden. Wir brauchen mutige Entscheidungen gefolgt von einer konsequenten Umsetzung, um den Klinikverbund an all seinen Standorten und die medizinische Versorgung in öffentlicher Trägerschaft langfristig erhalten zu können“, sagt der Böblinger Landrat Roland Bernhard, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikverbunds Südwest.
„Die Sicherung der medizinischen Versorgung in Trägerschaft des Landkreises ist und bleibt das oberste Ziel. Es ist nachvollziehbar, dass die Menschen vor allem ihr Krankenhaus vor Ort betrachten und sich dafür mit großem Engagement einsetzen. Gerade um die einzelnen Standorte zu erhalten und zu stärken, braucht es eine verbundweit abgestimmte Medizinkonzeption. Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einer Lösung kommen werden, die allen Standorten eine langfristige Perspektive gibt und den Verbund als Ganzes zukunftsfähig aufstellt“, so Helmut Riegger, Landrat des Landkreises Calw und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
„Die laufende Phase der Unsicherheit und die teils hitzige öffentliche Debatte ist insbesondere für die Mitarbeitenden im KVSW eine Belastung. Das bedauere ich sehr. Unsere Mitarbeitenden im KVSW leisten tagtäglich hervorragende Arbeit und sichern die hochqualitative medizinische Versorgung in der Region. Die Menschen erwarten zurecht Klarheit, wie es nun weitergeht und was die Veränderungen für sie bedeuten. Wir werden alles daran setzen, diese Klarheit schnellstmöglich herzustellen und dann in die Umsetzung zu gehen. Vor uns liegt eine mehrjährige Transformationsphase, die die Umsetzung der Medizinkonzeption genauso beinhaltet wie die dringend notwendigen Ergebnisverbesserungen. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“, sagt Alexander Schmidtke, Geschäftsführer des Klinikverbunds Südwest.
Das Zielbild der Medizinkonzeption 2030 wurde bereits während der laufenden Anhörungsphase kontinuierlich weiterentwickelt und präzisiert. Dazu wurden alle eingehenden Anregungen seitens KVSW und Gutachtern jeweils unmittelbar geprüft und bewertet. Viele Antworten auf häufig gestellte Fragen, die heute bereits beantwortet werden können, wurden inzwischen online auf die Website gestellt. Ziel ist es, nach Prüfung und Bewertung aller eingegangenen Anregungen, die weiterentwickelten Überlegungen der Medizinkonzeption möglichst zeitnah in die weiteren Gremienberatungen zu geben, und damit eine zügige Beschlussfassung zu ermöglichen. Dabei werden auch weiter intensive Gespräche mit internen und externen Interessenvertretern geführt. Zudem sind zu einem späteren Zeitpunkt themenbezogene Informationsveranstaltungen geplant, um auch den Bürgerinnen und Bürgern das weiterentwickelte Zielbild und dessen Auswirkungen im Detail zu erklären.