Offizieller Start für das Leuchtturmprojekt der Gesundheitsversorgung im Kreis Calw
Kürzlich fand der symbolische Spatenstich für die baulichen Maßnahmen zur inneren Erschließung des künftigen Campus-Areals auf dem Stammheimer Feld III in Calw statt
Vor gut einem Jahr wurde mit den Arbeiten zur äußeren Erschließung des Gesundheitscampus Calw am Rande des Stammheimer Felds III in Calw begonnen. Nun stand am 21.Oktober 2020 der symbolische Spatenstich für die baulichen Maßnahmen zur inneren Erschließung des künftigen Campus-Areals an.
Wie Landrat Helmut Riegger in seiner Begrüßung hervorhob, fiel die lang ersehnte Veranstaltung aufgrund der aktuellen Corona-Situation zwar deutlich kompakter aus als ursprünglich angedacht, dies tat der Bedeutung des Anlasses aber keinen Abbruch.
„Die Corona-Pandemie zeigt, dass Gesundheitsversorgung mehr und mehr zum Standortfaktor wird. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten auch im ländlichen Raum zukunftsfähige Gesundheitsstrukturen. Gemeinsam mit dem Klinikverbund Südwest und unseren Campus-Partnern – dem Zentrum für Psychiatrie Calw/Klinikum Nordschwarzwald, dem Nephrologischen Centrum Pforzheim/Calw/Nagold/Bad Wildbad/Waldbronn, dem DRK Kreisverband Calw, der AOK Baden-Württemberg und der Sparkasse Pforzheim Calw schaffen wir hier auf dem Stammheimer Feld in Calw die Gesundheitsversorgung von morgen, einen absoluten Leuchtturm mit Vorbildcharakter für das ganze Land“, führte der Kreischef aus.
Dieter Kömpf, stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Calw und Mitglied des Kreistags Calw, zeigte sich nach den langjährigen Überlegungen zur Neuausrichtung der medizinischen Versorgung im Kreis Calw „froh und glücklich“ über den verfolgten Weg des Klinikneubaus im Zentrum des innovativen Gesundheitscampus.
„Die neuen Kliniken Calw mit Schwerpunkt Orthopädie und einem sehr breiten Basisspektrum werden den Menschen in der Region Calw eine Versorgung auf modernstem Niveau bieten – in Bezug auf die Unterbringung, vor allem aber in Bezug auf die Medizin“, kündigte der kaufmännische Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest, Martin Loydl, an. „Durch das vielseitige sektorenübergreifende Angebot in dessen Rahmen fachärztliche, hausärtliche, präventive und pflegerische Komponenten an einem Ort angesiedelt sind, können hier optimale funktionale Zusammenhänge umgesetzt werden. Das ist in dieser Form einmalig“, so Loydl.
Um ein modernes Arbeitsumfeld zu schaffen, will der Klinikverbund Südwest nicht nur baulich, sondern auch hinsichtlich der künftigen digitalen Unterstützung der Arbeitsabläufe beispielgebend vorangehen.
Professor Martin Oberhoff, Chefarzt und Leiter Innere Medizin Kliniken Calw, griff die Bedeutung des Leuchtturmprojekts der Gesundheitsversorgung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf. Dabei stellte er heraus, dass die künftig auf dem Campus vorgehaltene Kombination aus Krankenhaus, Ärztehaus, Dialyse, Kurzzeitpflege und psychosomatischer Klinik hochattraktiv und für die Fachkräftegewinnung und -bindung von immenser Bedeutung sei. Gleichzeitig biete das Konzept für den Patienten den Vorzug, an einem Ort quasi rund um versorgt zu werden.
Wie bedeutend dieser Aspekt der Bürgernähe in der medizinischen Versorgung ist, könne man sehr gut seit Beginn der Corona-Pandemie beobachten, betonte Hartmut Keller, Geschäftsführer der AOK-Bezirksdirektion Nordschwarzwald. Deshalb sei es für die AOK Baden-Württemberg klar, dass sie dieses Projekt der sektorenübergreifenden Versorgung weiterhin aktiv begleiten werde.
Mit Blick auf die künftigen Entwicklungen wie die Einführung der digitalen Patientenakte oder dem verstärkten Einsatz von Apps ist es der AOK ein zentrales Anliegen, die Digitalisierung auf dem Campus umzusetzen, weiterzuentwickeln und eine sektorenübergreifende digitale Vernetzung zu erreichen. Dabei verhalte es sich laut Keller beim Gesundheitscampus ganz ähnlich wie bei einem frisch gepflanzten Apfelbaum, der erst einige Zeit brauche, bis man die ersten Früchte ernten könne – auch hier gelte es, zunächst zu wachsen, bis die Synergien in ihrem vollen Ausmaß zum Tragen kommen werden.
Im Zuge der nun beginnenden baulichen Maßnahmen werden die einzelnen Baugrundstücke des Campus-Areals unter anderem mit Straßen und Wegen, Wasser-, Gas- und Stromversorgung sowie Glasfaserkabeln u.v.m. erschlossen.
Der Baubeginn des Neubaus der Kliniken Calw und der weiteren Gebäude ist im Laufe des kommenden Jahres, die Inbetriebnahme des Gesundheitscampus für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. Bis zum Betriebsstart des Klinikneubaus in Calw werden die Patientinnen und Patienten am bisherigen Standort 365 Tage im Jahr bestens versorgt.